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geschlechtsneutrale_sprache

Unterschiede

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geschlechtsneutrale_sprache [2018/11/17 12:24]
tri [Indefinitpronomen]
geschlechtsneutrale_sprache [2019/02/09 01:31]
kim [Das De-Le-System]
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 Sprachgeschichtlich gesehen ist "man" ein althochdeutsches Substantiv, welches neuhochdeutsch "Mensch, Mann" bedeutet. Das althochdeutsche Wort für "Mann" (nhd.) ist "wer", sowie für "Frau" (nhd.) "frouwe" (ahd.). Ob "man" (ahd.) für "Mensch" (nhd.) ohne männliche Konnotation verwendet wurde ist nicht mehr festzustellen. Bei "man" (ahd.) fand eine Bedeutungsverengung zu "Mann" (nhd.) statt. Das althochdeutsche Wort "wer" verschwand. Im Neuhochdeutschen nimmt "Mensch" jetzt den Platz für das Althochdeutsche "man" ein. Sprachgeschichtlich gesehen ist "man" ein althochdeutsches Substantiv, welches neuhochdeutsch "Mensch, Mann" bedeutet. Das althochdeutsche Wort für "Mann" (nhd.) ist "wer", sowie für "Frau" (nhd.) "frouwe" (ahd.). Ob "man" (ahd.) für "Mensch" (nhd.) ohne männliche Konnotation verwendet wurde ist nicht mehr festzustellen. Bei "man" (ahd.) fand eine Bedeutungsverengung zu "Mann" (nhd.) statt. Das althochdeutsche Wort "wer" verschwand. Im Neuhochdeutschen nimmt "Mensch" jetzt den Platz für das Althochdeutsche "man" ein.
 <blockquote> "man Indef.pron. ‘irgend jemand, manche oder alle Menschen’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. man, mnl. nl. men, aengl. man entwickelt sich aus dem unter ↗Mann (s. d.) behandelten Substantiv in dessen alter Bedeutung ‘Mann, Mensch’, die im Ahd. meist, im Mhd. gelegentlich noch durchzufühlen ist. Die obliquen Kasus werden (vom Frühnhd. an) vom Indefinitpronomen ein (hervorgegangen aus ↗ein Num., s. d.) gestellt." - Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache ((https://www.dwds.de/wb/man#1))</blockquote> <blockquote> "man Indef.pron. ‘irgend jemand, manche oder alle Menschen’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. man, mnl. nl. men, aengl. man entwickelt sich aus dem unter ↗Mann (s. d.) behandelten Substantiv in dessen alter Bedeutung ‘Mann, Mensch’, die im Ahd. meist, im Mhd. gelegentlich noch durchzufühlen ist. Die obliquen Kasus werden (vom Frühnhd. an) vom Indefinitpronomen ein (hervorgegangen aus ↗ein Num., s. d.) gestellt." - Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache ((https://www.dwds.de/wb/man#1))</blockquote>
-"man" in der neuhochdeutschen Deklination ist Nominativ. In den drei anderen Deklinationen wird das Indefinitpronomen "ein" verwendet. ((https://www.duden.de/rechtschreibung/man_jemand_irgendeiner_irgendeine))+"man" in der neuhochdeutschen Deklination ist Nominativ. Im Genitiv, Dativ und Akkusativ wird das Indefinitpronomen "ein" verwendet. ((https://www.duden.de/rechtschreibung/man_jemand_irgendeiner_irgendeine))
  
-Im Neuhochdeutschen ist der Gleichklang zwischen dem Substantiv "Mann" und dem Indefinitpronomen "man" problematisch, da durch den Gleichklang bei Hörer_innen und somit auch Leser_innen automatisch die Bedeutungsebenen vermischt werden. Die feministische Sprachkritik entwickelte das Generalpronomen "frau", welches aber auch nicht geschlechtsneutral ist. Ein paar geschlechtsneutrale vorgeschlagene Alternativen sind:+Im Neuhochdeutschen ist der Gleichklang zwischen dem Substantiv "Mann" und dem Indefinitpronomen "man" problematisch, da durch den Gleichklang bei Hörenden und somit auch Lesenden automatisch die Bedeutungsebenen vermischt werden. Die feministische Sprachkritik entwickelte das Generalpronomen "frau", welches aber auch nicht geschlechtsneutral ist. Ein paar geschlechtsneutrale vorgeschlagene Alternativen sind:
  
   * ((https://untitledamateur.tumblr.com/post/167898622485/du-willst-verallgemeinern-aber-findest-dass-man))"**gän**", jenes von dem Wort "**Gen**erell" abgeleitet wird. Dieses Pronomen soll mit dem Indefinitiven Genus konjugiert werden. Beispielsweise "Gän soll auch denen helfen, die ein**im** noch nie geholfen haben." und "Gän soll nimse FreundNinnen schätzen".   * ((https://untitledamateur.tumblr.com/post/167898622485/du-willst-verallgemeinern-aber-findest-dass-man))"**gän**", jenes von dem Wort "**Gen**erell" abgeleitet wird. Dieses Pronomen soll mit dem Indefinitiven Genus konjugiert werden. Beispielsweise "Gän soll auch denen helfen, die ein**im** noch nie geholfen haben." und "Gän soll nimse FreundNinnen schätzen".
   * "**mensch**", was eine inklusive Bedeutung hat aber nach dem Duden grammatikalisch maskulin ist. Der Duden führt aber zusätzlich noch die selten verwendete Form "Mensch, das" im neutrum, welche aber landschaftlich abwertend verwendet wird. ((https://www.duden.de/rechtschreibung/Mensch_Frau))   * "**mensch**", was eine inklusive Bedeutung hat aber nach dem Duden grammatikalisch maskulin ist. Der Duden führt aber zusätzlich noch die selten verwendete Form "Mensch, das" im neutrum, welche aber landschaftlich abwertend verwendet wird. ((https://www.duden.de/rechtschreibung/Mensch_Frau))
   * "**eins**"   * "**eins**"
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 +===== Das De-Le-System =====
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 +Das De-Le-System ist ein Vorschlag, die deutsche Sprache um leicht aussprechbare geschlechtsneutrale Wörter mit der Endung //**-e**// zu erweitern, wobei als neuer Artikel //**de**// (statt //der/die//) und als neues Pronomen //**le**// (statt //er/sie//) verwendet wird:
 +  * **de** Lehrer**e**
 +  * **de** Schüler**e**
 +  * **de** Kolleg**je**
 +  * **le**
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 +Die neuen geschlechtsneutralen Formen bilden neben dem Maskulinum, dem Femininum und dem Neutrum ein viertes Genus, das den Namen //Utrum// trägt. Die folgenden Beispiele zeigen, wie man die neuen Utrum-Formen in den verschiedenen grammatikalischen Fällen deklinieren kann:
 +  * **De** Lehrer**e** gibt **der** Schüler**e** das Buch.
 +  * **Le** gibt **lir** das Buch.
 +  * Das Buch mein**es** Lehrer**es** ist interessant.
 +  * Kennst Du schon mein**en** Freund**e** Kim und **leinen** Kolleg**je** Andrea?
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 +Mehr Infos gibt es auf der [[https://delesystem.wordpress.com|Webseite des De-Le-Systems]].
  
 ===== Die SYLVAIN-Konventionen ===== ===== Die SYLVAIN-Konventionen =====
  
-Bei den SYLVAIN-Konventionen wird das Indefenitivum zu den üblichen drei grmmatikalischen Geschlechtern hinzugefügt. ((http://www.liminalis.de/2008_02/Liminalis-2008-Sylvain-Balzer.pdf))+Bei den SYLVAIN-Konventionen wird das Indefenitivum zu den üblichen drei grammatikalischen Geschlechtern hinzugefügt. ((http://www.liminalis.de/2008_02/Liminalis-2008-Sylvain-Balzer.pdf))
  
 Für nichtbinäre Leute oder für Menschen, von denen das Gender unbekannt ist, gibt es folgende Wortendungen: Für nichtbinäre Leute oder für Menschen, von denen das Gender unbekannt ist, gibt es folgende Wortendungen:
geschlechtsneutrale_sprache.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/19 22:14 von chaussette123456