Benutzlon-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


indefinitpronomen

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen gezeigt.

Link zu der Vergleichsansicht

Beide Seiten, vorherige Überarbeitung Vorherige Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorherige Überarbeitung
Nächste Überarbeitung Beide Seiten, nächste Überarbeitung
indefinitpronomen [2020/03/06 10:45]
kim
indefinitpronomen [2020/03/06 11:59]
kim
Zeile 1: Zeile 1:
-===== Indefinitpronomen =====+====== Indefinitpronomen =====
 +{{tag>sprache}}
  
-Im Deutschen gibt es das Indefinitpronomen "**man**". +Im Deutschen gibt es das Indefinitpronomen "**man**"Dieses wird im Sprachgebrauch unabhängig vom Geschlecht verwendet. Aber die Tatsachedass es genauso wie das Wort "Mann" klingt, führt bei manchen Menschen zu UnbehagenSchon vor einigen Jahrzehnten kam daher in der feministischen Sprachkritik der Vorschlag aufAlternativen wie "frauoder "mensch" zu verwenden. Das Wort "frauerinnert allerdings auch wieder nur an ein Geschlechtso dass es gegenüber "man" keinen wirklichen Vorteil hat.
-Sprachgeschichtlich gesehen ist "man" ein althochdeutsches Substantivwelches neuhochdeutsch "Mensch, Mann" bedeutet. Das althochdeutsche Wort für "Mann" (nhd.) ist "wer"sowie für "Frau(nhd.) "frouwe(ahd.). Ob "man" (ahd.) für "Mensch" (nhd.) ohne männliche Konnotation verwendet wurde ist nicht mehr festzustellen. Bei "man" (ahd.) fand eine Bedeutungsverengung zu "Mann" (nhd.) statt. Das althochdeutsche Wort "werverschwand. Im Neuhochdeutschen nimmt "Mensch" jetzt den Platz für das Althochdeutsche "man" ein. +
-<blockquote> "man Indef.pron. ‘irgend jemand, manche oder alle Menschen’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. man, mnl. nl. men, aengl. man entwickelt sich aus dem unter ↗Mann (s. d.) behandelten Substantiv in dessen alter Bedeutung ‘Mann, Mensch’, die im Ahd. meist, im Mhd. gelegentlich noch durchzufühlen ist. Die obliquen Kasus werden (vom Frühnhd. an) vom Indefinitpronomen ein (hervorgegangen aus ↗ein Num.s. d.) gestellt.- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache ((https://www.dwds.de/wb/man#1))</blockquote> +
-"man" in der neuhochdeutschen Deklination ist Nominativ. Im Genitiv, Dativ und Akkusativ wird das Indefinitpronomen "ein" verwendet. ((https://www.duden.de/rechtschreibung/man_jemand_irgendeiner_irgendeine))+
  
-Im Neuhochdeutschen ist der Gleichklang zwischen dem Substantiv "Mannund dem Indefinitpronomen "manproblematischda durch den Gleichklang bei Hörenden und somit auch Lesenden automatisch die Bedeutungsebenen vermischt werden. Die feministische Sprachkritik entwickelte das Generalpronomen "frau", welches aber auch nicht geschlechtsneutral istEin paar geschlechtsneutrale vorgeschlagene Alternativen sind:+Sprachgeschichtlich gesehen ist "manein althochdeutsches Substantiv, welches die geschlechtsneutrale Bedeutung des Wortes "Menschhatte, und erst später als Substantiv die Bedeutung "Mannangenommen hat.
  
-  * ((https://untitledamateur.tumblr.com/post/167898622485/du-willst-verallgemeinern-aber-findest-dass-man))"**gän**"jenes von dem Wort "**Gen**erell" abgeleitet wirdDieses Pronomen soll mit dem Indefinitiven Genus konjugiert werdenBeispielsweise "Gän soll auch denen helfen, die ein**im** noch nie geholfen haben." und "Gän soll nimse FreundNinnen schätzen"+Die Form "man" wird nur im Nominativ verwendet. Im Dativ und Akkusativ werden die Formen "einem" und "einen" als Indefinitpronomen verwendet, eine Genitivform des Indefinitpronomens gibt es im Deutschen nicht. 
-  * "**mensch**", was eine inklusive Bedeutung hat aber nach dem Duden grammatikalisch maskulin ist. Der Duden führt aber zusätzlich noch die selten verwendete Form "Mensch, das" im neutrum, welche aber landschaftlich abwertend verwendet wird. ((https://www.duden.de/rechtschreibung/Mensch_Frau))+ 
 +Hier die existierenden Vorschläge für geschlechtsneutrale Alternativen zu "man"/"einem"/"einen": 
 + 
 +  "**mensch**", welches sich am Substantiv "Mensch" orientiert, aber in seiner Verwendung als Indefinitipronomen klein geschrieben und ohne Artikel verwendet wird. Gegenüber "man" hat es den Vorteil, dass es nicht an das von der Bedeutung her männliche Substantiv "Mann" erinnert, sondern an das von der Bedeutung her geschlechtsneutrale Wort "Mensch" (wobei "Mensch" grammatikalisch allerdings auch maskulin ist). Analog zu der Verwendung von "man" scheint es natürlich, im Dativ und Genitiv auf Formen von "ein" auszuweichen, aber dort trifft mensch auf das Problem, dass "einem" und "einen" maskulin sind, was der Idee geschlechtsneutraler Sprache zuwiderläuft. Eine mögliche Lösung ist der Gebrauch der Formen "einerl" und "einel" aus dem Del-On-Sel-System:((https://geschlechtsneutral.net/ausfuhrliche-beschreibung-des-del-on-sel-systems)) "Mensch soll auch denen helfen, die einerl noch nie geholfen haben." 
 +  * "**gän**"((https://untitledamateur.tumblr.com/post/167898622485/du-willst-verallgemeinern-aber-findest-dass-man)), welches von dem Wort "**Gen**erell" abgeleitet wurdeÄhnlich wie bei "mensch" tritt die Frage auf, wie es im Dativ und Akkusativ zu verwenden ist. Hier sind dieselben Lösungen möglich wie bei "mensch", z.B. "einerl" und "einel" entsprechend dem Del-On-Sel-SystemDie Person, von der der Vorschlag "gän" ursprünglich kommt, bevorzugt für die Deklination die von Anna Heger vorgeschlagenen geschlechtsneutralen Endungen "-im" und "-in": "Gän soll auch denen helfen, die ein**im** noch nie geholfen haben." 
   * "**eins**"   * "**eins**"
indefinitpronomen.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/21 01:12 von clars