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pronomen

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Pronomen

Die gewohnten 3.-Person-Einzahl-Pronomen auf Deutsch sind sie, er und es. Für Personen werden meist sie und er verwendet, und die sind beide einem Geschlecht zugeordnet: Sie steht dann für Frauen, er für Männer. Manche nichtbinäre Personen, also Menschen, die weder männlich noch weiblich sind, möchten deshalb nicht mit „er“ oder „sie“ bezeichnet werden.

Es gibt also keine verbreitete Möglichkeit, über einen Menschen zu sprechen, ohne ihr_sein Geschlecht als männlich oder weiblich anzudeuten. Deswegen suchen viele nach Lösungen, das doch zu tun. Solche Ideen, egal ob sie weit verbreitet sind oder ganz unbekannt, sollen hier gesammelt werden.

Um welche Pronomen geht es?

Aber „du“ ist ok? - Ja, denn es geht nur um die Pronomen, mit denen gän über andere Menschen spricht, und die nach Geschlecht aufgeteilt sind. Auch ich, du/Sie, wir, ihr und das Mehrzahl-sie sind Pronomen, aber die sind hier nicht gemeint, weil sie ohnehin nie an das Geschlecht der jeweiligen Menschen angepasst werden.

Die Tabellen in diesem Abschnitt könnt ihr getrost ignorieren, nur wenn etwas unklar ist, helfen sie vielleicht.

<spoiler>

Im Detail geht es um Alternativen zu den folgenden:

Personalpronomen
Singular/Einzahl
3. Person
Fall Frage „männlich“ „weiblich“ „sächlich“ Beispiel
Nominativ Wer? er sie es Er/Sie/Es sitzt auf der Wiese.
Genitiv Wessen? seiner ihrer seiner Wir gedenken seiner/ihrer/seiner.
Dativ Wem? ihm ihr ihm Wir geben ihm/ihr/ihm das Geschenk.
Akkusativ Wen? ihn sie es Wir fragen ihn/sie/es.

Der Genitiv in dieser Tabelle ist ein bisschen irreführend - diese Form wird kaum verwendet und deswegen oft mit Possessivpronomen verwechselt. Possessivpronomen sind die, mit denen gän anzeigt, dass etwas jemandem gehört (oder zu jemandem gehört). Zum Beispiel, wenn es nicht einfach irgendein Fahrrad ist, sondern eben ihr Fahrrad. Auch um diese geht es hier - detailliert unterschieden werden diese Formen bisher aber nur bei xier.

Possessivpronomen
Einzahl, 3. Person
von männlich oder sächlich von weiblich
Fall Frage bezogen auf m bezogen auf w bezogen auf s bezogen auf m bezogen auf w bezogen auf s Beispiel
Nominativ Wer? sein seine sein ihr ihre ihr Das sind ihr Hund, ihre Katze und ihr Lama.
Genitiv Wessen? seines seiner seines ihres ihrer ihres Das sind die Spielzeuge ihres Hundes, ihrer Katze und ihres Lamas.
Dativ Wem? seinem seiner seinem ihrem ihrer ihrem Ich gebe es ihrem Hund, ihrer Katze und ihrem Lama.
Akkusativ Wen? seinen seine sein ihren ihre ihr Ich streichle ihren Hund, ihre Katze und ihr Lama.

Bei einigen Pronomen auf dieser Seite wird das der Einfachkeit halber alle Possessivpronomen in ein bis vier Formen zusammengefasst. Es gibt dann entweder nur ein Possessivpronomen für alle denkbaren Kombinationen, zum Beispiel bei per „pers“. Oder es werden einige Formen erwähnt, wie bei hän „sir“, „sirem“ und „siren“, die vielleicht spontan ergänzt werden müssen.

Es gibt noch ein paar andere Formen, wo Geschlecht eine Rolle spielt, aber das sind die häufigsten. </spoiler>

Bitte angeben oder ergänzen

  • Wenn möglich Infos & Link oder Quellenangabe zu Herkunft/Entstehung

Manchmal ist das aber auch nicht möglich: wenn sie nicht eindeutig zu finden sind, nicht öffentlich zugänglich oder nur in privat wirkenden Texten vorkommen.

  • Es ist nicht notwendig, neue Pronomen mit perfekter Beschreibung einzutragen. Fachbegriffe müssen auch nicht sein, ein paar Beispiele reichen.
  • Wer mag, kann die Grammatikbeschreibungen der eingetragenen Pronomen auf Fehler überprüfen und einheitlicher machen.

Auch ganz-ganz-neue Ideen hier reinzustellen, um sie ein wenig zu streuen, ist gern gesehen.

Pronomen

A

Englisch ausgesprochen1), also ungefähr wie „ey“. Bleibt in allen Formen gleich, außer als Possessivpronomen:

  • A ist lieb. Das ist As Katze. Wir mögen A. Ich gebe A A's Jacke.

as

As ist eine Abwandlung von es (s.u.). Dabei wird die Form es (also Nominativ und Akkusativ) durch as ersetzt; der Vokal a beruht auf dem bestimmten Artikel das (wie derer und diesie). Dadurch wird ein Unterschied zwischen Sachen (es) und Menschen (as) gemacht. Die übrigen Formen (Genitiv und Dativ, Relativ- und Demonstrativpronomen usw.) lauten gleich.

Um zumindest im Schriftbild auch einen Unterschied zum männlichen Genitiv und Dativ herzustellen, kann daneben eine abweichende Schreibweise gewählt werden, und zwar im Genitiv sainer statt seiner (entsprechend das Possessivpronomen sain) und im Dativ iem statt ihm.

  • As wird sicher bald auftauchen. Du musst dir sainetwegen keine Sorgen machen; es ist iem bestimmt nichts zugestoßen.

bla

bla ist eine Abwandlung von blub. Dabei wird die Form blub (also Nominativ und Akkusativ) durch bla ersetzt; der Vokal a beruht auf dem bestimmten Artikel das (wie derer und diesie). Dadurch wird ein Unterschied zwischen Sachen (blob) und Menschen (bla) gemacht. Die übrigen Formen (Genitiv und Dativ) lauten Blas und Blam.

Um zumindest im Schriftbild auch einen Unterschied zum männlichen Genitiv und Dativ herzustellen, kann daneben eine abweichende Schreibweise gewählt werden, und zwar im Genitiv blahs statt seiner (entsprechend das Possessivpronomen blas) und im Dativ blahm statt ihm.

  • bla wird sicher bald auftauchen. Du musst dir blahswegen keine Sorgen machen; es ist bla bestimmt nichts zugestoßen.

Make bla great again!

dey

Aus einem anonymen Ask am nonbinarytransgermany-Tumblr.2) Der Beispielsatz darin ist:

  • Dey hat deren Tasche denen gegeben.
Fall Frage Pronomen Beispiel
Nominativ Wer? dey Dey heißt Ana.
Dativ Wem? denen Ich bringe denen eine Zahnbürste mit.

Possessivpronomen: deren.

  • Das ist deren Zimmer. Ich füttere deren Hund.

die

Das Pronomen „die“ bietet den Vorteil, dass es in der Deutschen Umgangssprache durch Sätze wie zum Beispiel „Die renovieren das Rathaus“ für Vorgänge, die nicht auf eine konkrete Person Bezug nehmen, bereits etabliert ist und genutzt wird. Gleichzeitig bietet es durch den veränderten Konsonanten eine deutliche Unterscheidung zum 3. Person Plural „sie“, welches fälschlicherweise als weibliches Personalpronomen aufgefasst werden könnte. Es wird gleich wie das englische „they“ im Plural verwendet. Beispielsatz:

  • Die haben deren Jacke vergessen.
Fall Frage Pronomen Beispiel
Nominativ Wer? die Die heißen Alex.
Genitiv Wessen? deren Das ist deren Jacke.
Dativ Wem? denen Ich helfe denen.
Akkusativ Wen? die Ich meine die.

el

Fall Frage Pronomen Beispiel
Nominativ wer? el El geht zur Arbeit.
Dativ Wem? em Er macht em einen Kaffee.
Akkusativ Wen? en Ich mag en gerne.

Possessivpronomen: ems-

  • Das ist ems Hund. Ich füttere emsen Hund. Ich streichele emse Katze.

Relativpronomen: del/dem/den & ein/einem/einen

Beispiele von Substantiven: Del Freund oder Del Freundel

em

? M W NB
Wer? er sie em
Wessen? seiner/-m/-n ihrer/-m/-n ems
Wem? ihm ihr em
Wen? ihn sie em

Beispiele:

  • Alex studiert Medizin. Em möchte später Arzt werden.
  • Alex hat einen Hund. Ich frage em, ob em ems Hund einsperren kann, denn wegen ems Hundes muss ich die ganze Zeit niesen.
  • Alex hat Geburtstag. Ich schenke em ein Buch.

en

Vom österreichischen LGBTIQA+-Kongress 2018 in St. Pölten. Eine Kombination aus er, es und dem schwedischen hen. Die Idee war, ein allgemeines neutrales Pronomen einzuführen, das immer verwendet werden kann, wenn das Geschlecht unbekannt bzw. irrelevant ist, so wie das schwedische hen oder das englische they - en ist aber keinesfalls dazu gedacht, andere Pronomen zu ersetzen!

Um eine breitere Anwendung zu ermöglichen, ist en dafür ausgelegt, sich möglichst in den deutschen Sprachfluss einzufügen.

Dativ und Akkusativ sind der Einfachheit halber ebenfalls en, als Possessivpronomen bzw. Genitiv wurde sein/e/r vorgeschlagen.

Eine weitere Möglichkeit, den Genitiv oder das Possessivpronomen zu bilden, kann enes sein, ausgesprochen wie im Niederdeutschen.

Beispiele:

  • En holt enes Fahrrad.
  • Das ist enes Tasche.

es

es ist abwertend, wenn es fälschlicherweise oder mit böser Absicht verwendet wird. Aber wenn jemensch so bezeichnet werden möchte, ist es genau richtig :) Also: Verwenden, wenn das wer möchte, sonst nicht.

  • Es ist ein wunderbares Enby und ich bin sehr froh, mit ihm befreundet zu sein.

Ein Grund, es für sich zu wählen, ist, dass es recht einfach zu verwenden ist. Es ist nicht neu (und damit aufwändig zu lernen) oder sperrig. Deshalb fühlt es sich für einige nichtbinäre Menschen auch echter und weniger gekünstelt an, als die anderen Pronomen auf dieser Liste, und damit passender.

Manche Leute stört es, dass es viele Formen mit er gemeinsam hat. Deswegen verwenden manche Menschen in allen Formen es:

  • Es ist ein wunderbares Enby und ich bin sehr froh, mit es befreundet zu sein. Es holt es Fahrrad.

Es ist auch denkbar, es mit den Formen von sie zu kombinieren (statt mit denen, die es mit er teilt):

  • Es ist ein wunderbares Enby und ich bin sehr froh, mit ihr befreundet zu sein. Es holt ihr Fahrrad.

er_sie

auch er*sie, ersie, er:sie.

Beispiel:

  • Er_sie holt das Fahrrad.

Dieses Pronomen wird auf unterschiedliche Arten verwendet.

  • Manchmal wird es mit Formen von sier gemischt: Er_sie holt sier eigenes Fahrrad
  • Manchmal werden alle Formen nach diesem Muster gebildet: Er_sie holt sein_ihr Fahrrad

ey/em

? M W NB
Wer? er sie ey
Wessen? seiner ihrer eys
Wem? ihm ihr em(m)*
Wen? ihn sie em(m)*

Possessivpronomen: „eys“ (unbeugbar)

* Die Form „emm“ ist vorzuziehen, wenn eins andere Wortarten davon ableiten will (damit „demm“ nicht wie „dem“ ausgesprochen wird. - siehe Geschlechtsneutrale Sprache)

Beispiel:

  • Ey hat eine Katze.
  • Die Katze gehört (zu) em.
  • Eys Katze ist flauschig
  • Ich weiß dank eys, wo ich hin muss.
  • Die Katze flauscht em.
  • Die Katze bringt em eine Maus.

Fast wie iks, aber flüssiger sprechbar.

er und weibliche Beschreibung

„Er“ wird ganz „normal“ verwendet, aber für beschreibende Substantive wird die weibliche Form verwendet.

Beispiel:

  • Er arbeitet als Programmiererin in seinem eigenen Unternehmen.

Ein Nachteil dieser Version ist, dass beschreibende Substantive viel seltener vorkommen als Pronomen.

hän

Hän-Pronomen werden auf dem Blog High on Clichés verwendet3).

Nom Wer? hän Hän hat eine Katze.
Dat Wem? sim Bring sim die Jacke mit.
Akk Wen? sin Ich mag sin.

Als Possesivpronomen werden sir, sirem und siren genannt. Beispiel:

  • Das ist sir Hund. Ich streichle siren Hund.

hen

Fall 1: hen bleibt in allen Formen gleich, nur als Possessivpronomen wird ein s angehängt4):

  • Obwohl hen gerne Eis isst, schmeckt hen diese Sorte nicht. Ich frage hen nach hens Namen.

Fall 2: Um hen an die deutsche Sprache anzupassen, kann hen auch gebeugt werden, was von fliederfuchs und hyn Freunden seit einigen Monaten ausprobiert wird. Dabei sollte angemerkt werden, das hyn (Genitiv) nicht an das Geschlecht des folgenden Wortes angepasst wird und keine Pluralform besitzt. Des Weiteren wird ham (Dativ) wie die erste Silbe der Stadt Hamburg ausgesprochen, nicht wie „Schinken“ auf Englisch.

Fall Frage Pronomen Beispiel
Nominativ Wer? hen Hen benutzt genderneutrale Pronomen.
Dativ Wem? ham Wir sollten ham bei den Streicharbeiten helfen.
Akkusativ Wen? han Nein, mein Vater hat mir verboten, han zur Feier einzuladen.

Possessivpronomen:

Wessen? hyn Ich hab hier hyn Hose/Kleid/Pullover/Socken gefunden.

Fall 3: In Anlehnung an die in Fall 2 beschriebene Tabelle haben wir, Noah Frank und Jona Moro, unsere eigenen Abwandlungen von hen kreiert, so wie wir sie intuitiver fanden:

Fall Frage Pronomen Beispiel
Nominativ Wer? hen Hen benutzt genderneutrale Pronomen.
Genitiv Wessen? hens Ich hab hier hens Socken gefunden.
Dativ Wem? hem Wir sollten hem bei den Streicharbeiten helfen.
Akkusativ Wen? hen Nein, mein Vater hat mir verboten, hen zur Feier einzuladen.

iks

Die Formen sind iks und ikses5):

  • Wenn iks traurig ist, kommt ikses Katze und lässt sich von iks streicheln. Das freut iks.

ind

Die Anrede „Ind“ kann auch als Personalpronomen verwendet werden. Dann sollte eins wie folgt beugen:

? M W NB
Wer? er sie ind
Wessen? seiner ihrer inds
Wem? ihm ihr inde
Wen? ihn sie ind

Als Possessivpronomen kann eins das Genitiv-Personalpronomen verwenden, also „inds“ ungebeugt. Um die Analogie mit „ihr“ und „sein“ zu erhalten, kann aber auch wie folgt gebeugt werden:

? M W N Pl
Wer? inds indse inds indse
Wessen? indsens indser indsens indser
Wem? indsem indser indsem indsen
Wen? indsen indse inds indse

Beispiel:

  • Ind hat eine Katze.
  • Die Katze gehört (zu) inde.
  • Inds/Indse Katze ist flauschig.
  • Ich suche den Spielball inds/indsens Katers.
  • Ich weiß dank inds, wo ich hin muss.
  • Die Katze flauscht ind.
  • Die Katze bringt inde eine Maus.

Da „ind“ von „das Individuum“ abgeleitet ist, bietet sich für andere Formen das Neutrum an:

  • Ind ist ein nettes Enbie, das alle sehr mögen.

k

6)Gesprochen wahrscheinlich wie „ka“.

  • K trinkt gerne Früchtetee. Morgen ist ks Geburtstag. Wir fragen k, was k sich wünscht. Wir backen k eine Torte.

le

Als Teil des De-Le-Systems für leicht aussprechbare geschlechtsneutrale Wörter gibt es den Vorschlag, le als geschlechtsneutrales Pronomen zu verwenden:

FragepronomenMaskulinum FemininumUtrum
Wer? er sie le
Wessen? sein ihr lein
Wem? ihm ihr lir
Wen? ihn sie lich

Beispiele:

  • Le hat ein Buch
  • Lein Buch ist interessant.
  • Das Buch gehört lir.
  • Ich kenne lich nicht.

nin

Nin wurde 2007 auf der Trans*Tagung Berlin entwickelt.7)

Nom Wer? nin Nin hat eine Katze.
Dat Wem? nim Bring nim die Jacke mit.
Akk Wen? nin Ich mag nin.
Possessivpronomen
f Das ist nimse Katze.
m, n Das ist nims Hund/Kaninchen.

Weiterentwickelt wurde nin von Cabala de Sylvain8), siehe auch Sylvain-Konventionen.

per

Per ist von „Person“9) abgeleitet.

  • Per mag Einhörner. Das ist pers Katze. Ich mag per. Ich gebe per etwas von meiner Schokolade.

sel

Als Teil des Del-On-Sel-Systems für leicht aussprechbare geschlechtsneutrale Wörter gibt es den Vorschlag, sel als geschlechtsneutrales Pronomen zu verwenden:

FragepronomenMaskulinum FemininumUtrum
Wer? er sie sel
Wessen? sein ihr serl
Wem? ihm ihr serl
Wen? ihn sie sel

Beispiele:

  • Sel hat ein Buch
  • Serl Buch ist interessant.
  • Das Buch gehört serl.
  • Ich kenne sel nicht.

Ser

? M W NB
Wer? er sie ser
Wessen? seiner ihrer ses
Wem? ihm ihr sem
Wen? ihn sie sen

sie und männliche Beschreibung

„Sie“ wird ganz „normal“ verwendet, für beschreibende Substantive aber wird die männliche Form verwendet.

Beispiel:

  • Sie arbeitet als Programmierer in ihrem eigenen Unternehmen.

Nachteile sind, dass beschreibende Substantive viel seltener vorkommen als Pronomen, und dass viele die männlichen Substantive nicht wahrnehmen und deshalb die falschen verwenden.

sier

auch si:er, si*er, si_er, sier*, sie_r.

Beispiel:

  • Sier holt das Fahrrad.

Die weiteren Formen dieses Pronomens werden nicht einheitlich verwendet:

  • Manchmal wird in allen Formen sier verwendet: Ich lade sier zum Kochen ein
  • Manchmal wird an sie jeweils die Endung der deklinierten er-Form angehängt: Ich bekomme Besuch von siem und sienem Kind, sien Partnerlon kann nicht kommen.
  • Manchmal werden andere Endungen benutzt: Ich lade sien zum Kochen ein

sir

Dies ist eine Nebenform zu sier. „Sir“ wird von Duden-Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum empfohlen.10)

Als Dativ und Akkusativ können entsprechend „ihrm“ bzw. „sin“ verwendet werden; als Possessivpronomen „sihr“.

Beispiel:

  • Der Mann gab Kai sihre Tasche; sir war sehr erfreut, dass ihrm jemand geholfen hatte, anstatt sin einfach zu ignorieren.

Daraus können auch andere Wortformen abgeleitet werden, siehe geschlechtsneutrale Sprache.

they

They ist auf Englisch ein beliebtes Pronomen für nichtbinäre Leute11). Auf Deutsch wird es mit den selben Formen verwendet.12) Es kann auch who als Relativpronomen übernommen werden.13)

  • They mag gerade nicht lernen. Their Katze schnurrt. Wir geben them Kekse. Wir mögen them. Die Kekse sind theirs. They, who Kekse liebt, hat sich natürlich darauf gestürzt.

vii

Vii wurde von Tara LaCroix für vis persönliche Verwendung erfunden und später von viiv zu einem Gesamtkonzept für geschlechtsneutrale Sprache ausgebaut. 14)

Nom Wer? vii Vii hat eine Katze.
Gen Wessen vis Das ist vis Schlüssel.
Dat Wem? viiv Bring viiv die Jacke mit.
Akk Wen? vii Ich mag vii.

Possesivpronomen jeglicher Kasi werden ebenfalls mit vis gebildet.

Das doppelte „ii“ wird als langes „i“ betont, das vordere „V“ wie ein „W“. Vii spricht sich also wie das Wort „wie“. Lediglich bei vis ist das „i“ kurz.

Vorname

Anstelle eines Pronomens bzw. als Pronomen wird häufig auch der Vorname genutzt. Insbesondere Menschen, die für sich kein_pronomen benutzen, oder wenn das Pronomen unbekannt ist, bietet sich die Verwendung des Vornamens an. Nehmen wir an, die Person hieße Alev.

Nom Wer? Alev Alev hat eine Katze.
Gen Wessen? Alevs Wir nahmen uns Alevs an.
Dat Wem? Alev Bring Alev die Jacke mit.
Akk Wen? Alev Ich mag Alev.

Possessivpronomen:

  • Das ist Alevs Katze. Ich bringe Alevs Schal mit.

why

Englisch ausgesprochen, also wie das englische Fragewort „warum?“.

x

Das Pronomen x wurde durch lann hornscheidt im deutschsprachigen Raum bekannter. Es wird als „iks“ ausgesprochen und ist in der Einzahl immer gleich. In der Mehrzahl wird es zu xs (ausgesprochen als „ikses“).15)

Nom Wer? x X hat eine Katze.
Dat Wem? x Bring x die Jacke mit.
Akk Wen? x Ich mag x.

Possessivpronomen funktionieren genauso:

  • Das ist x Hund.
  • Ich streichle x Katze.
  • Das gehört x Kaninchen.
  • Ich treffe x Freund*in.

Die Verwendung von x für weiße Personen steht in einem rassistischen Zusammenhang, wegen der Parallele zu Malcom X, der seinen Namen mit X ersetzte, um sich gegen die Ausbeutung und Unterdrückung durch Weiße zu stellen. „…eine der kolonialrassistischen Konsequenzen [war] das Löschen kultureller Identitäten Schwarzer Personen in den USA. Das heißt konkret: Versklavte Personen und folgenden Generationen wurden die Nachnamen nach den Farmen, auf denen sie arbeiten mussten, benannt. Auch ihre Vornamen wurden ausgetauscht beziehungsweise weiß gewaschen. Sklavenhalter_innen tauschten also ihre ursprünglichen Namen um und legten neue fest, eine gerade entmenschlichende Handlung.“16)

xier

Eine Schöpfung von Anna Heger.17) Dieser Abschnitt bezieht sich auf Version 3.2. Ausgesprochen wird xier wie „ksier“, und so, dass es sich auf „Tier“ reimt.18)

Nom Wer? xier Xier hat eine Katze.
Gen Wessen? xies Wir nahmen uns xies an.
Dat Wem? xiem Bring xiem die Jacke mit.
Akk Wen? xien Ich mag xien.
Nom: Wer/was Gen: Wessen Dat: Wem Akk: Wen
die Katze von xiem Das ist xiese Katze. Das ist die Schüssel xieser Katze. Das gehört xieser Katze. Ich streichle xiese Katze.
der Hund von xiem Das ist xies Hund. Das ist die Schüssel xieses Hundes. Das gehört xiesem Hund. Ich streichle xiesen Hund.
das Kaninchen von xiem Das ist xies Kaninchen. Das ist die Schüssel xieses Kaninchens. Das gehört xiesem Kaninchen. Ich streichle xies Kaninchen.
di:er nichtbinäre Pronomen verwendende*r Freund*in von xiem Das ist xieser Freund*in. Das ist das Buch xieses Freund*in. Das gehört xiesem Freund*in. Ich treffe xiesen Freund*in

Als Problem kann die Orientierung an er/seiner/ihm/ihn gesehen werden. Bei den Possesivpronomen, die sich auf Personen mit nichtbinären Pronomen beziehen, könnte eine Lösung die x-Endung sein: „Das ist xiesx Freund*in“, gesprochen „Das ist ksiesiks Freund*in“.

Wie bei allen Pronomen mit x, y oder anderen ungewöhnlichen Elementen gibt es die Kritik, dass Menschen als „Freaks“ oder „Aliens“ markiert werden, was besonders die trifft, die damit ohnehin auf andere Art konfrontiert sind.

xie/xieren

xie wird wie das pronomen sie verwendet.

Beispiel: Xie ging zu xierem Fahrad.

xie wird gerne von Menschen benutzt die zwar nonbinär, aber auch zum Teil feminin sind. z.B. Demi-Woman, Demi-Girl, nichtbinäre trans Frau, Womix, uvm.

z/zet

19)

Fall Frage Pronomen Beispiel
Nominativ Wer? z/zet Z heißt Sasha. / Zet heißt Sasha.
Dativ Wem? zerm Ich gebe zerm den Schlüssel.
Akkusativ Wen? zern Ich frage zern um Rat.

Als Possesivpronomen werden „zets“ und „zern“ genannt, also vielleicht so:

  • Das ist zets/zern Wohnung. Ich füttere zets/zern Hund.

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