Transgender (engl., Adj., tranzˈdʒɛndə, transˈdʒɛndə) beschreibt nach einer aktuell verbreiteten Definition, dass eine Person sich nicht oder nicht immer mit dem Geschlecht identifiziert, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. Als Kurzform wird häufig trans oder trans* verwendet. Das Wort für Menschen, denen schon bei der Geburt das Geschlecht zugewiesen worden ist, das sie jetzt haben, ist cis.
Diese Definition enthält nichtbinäre Menschen genauso wie binäre trans Personen, aber nicht alle nichtbinären Menschen würden sich von sich aus als trans bezeichnen.
Der Begriff wird und wurde auch schon anders definiert, und die Feinheiten in der Verwendung von trans, trans*, transgender, transident, transgeschlechtlich, transgeschlechtig und transsexuell sind in der Spannung von unterschiedlichen politischen Interessen, Fremdbestimmung durch Mediziner_innen und Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche Gegebenheiten zu sehen.
trans ist Latein und bedeutet jenseits.1)
Der Asterisk kommt von Suchmaschinen, bei denen trans* nach allen Wörtern sucht, die mit trans beginnen. Es soll damit alle mit „trans-“ beginnenden Selbstverständnisse dieses Bereichs umfassen.
Im deutschen Sprachraum markierte trans*, als die Form entstand, jedenfalls eine Abgrenzung von normativen und fremdbestimmten Auffassungen von Geschlecht und Trans-Sein. Es wurde eine Zeit lang auch im Sinne dessen verstanden, was aktuell oft eher unter „nicht-binär“, „nonbinary“ oder „nicht-binär trans“ verstanden wird. In diesem Zusammenhang war die starke Abgrenzung mancher jüngerer nichtbinärer Menschen gegenüber den Begriffen älterer Trans(*)-Generationen in einer Folge des Podcast Heiter Scheitern Thema.2)
Eine Auffassung ist, dass der Asterisk nicht sinnvoll ist, um mehr Geschlechter zu inkludieren, weil trans bereits alle trans Menschen inkludiert. Der Asterisk war demnach historisch gut, um hervorzuheben, dass trans nicht nur trans Männer und trans Frauen beschreibt (trans wurde da häufig binär interpretiert). Trans* könnte diese Interpretation jedoch nicht verändern, sondern stattdessen dazu beitragen, dass trans nur als binäre trans Geschlechter beschreibend wahrgenommen wird. Das bedeutet nicht, dass das Wort trans* an sich als problematisch gesehen wird, sondern als Werkzeug, das für die aktuelle Situation nicht sinnvoll ist. Trans ohne Asterisk schließt demnach bereits alle trans Identitäten ein.
Die Geschichte des Worts trans* ist nicht gut bekannt, und die teils unterschiedlichen Entwicklungen im deutschsprachigen und englischsprachigen Diskurs sind schwer zu entwirren. Oft wird die Erfindung fälschlicherweise itspronouncedmetrosexual3) zugeschrieben. Das ist falsch, das Wort wurde schon vorher genutzt. Manche vermuten, das Wort wurde von nicht binären Menschen erfunden oder von trans Männern. Andere denken, es wären trans weibliche Programmiererinnen.4)
Ein häufiges Argument gegen den Asterisk ist, er wäre hinzugefügt worden, um cis Drag Queens und andere nicht geschlechtskonforme cis Leute mit zu bezeichnen, eine Interpretation des Trans-Begriffs, die manche trans Personen ablehnen.
In der Mitte der 2010er Jahre wurde v. a. auf Websites wie Tumblr der Asterisk kritisiert5), weil er trans Frauen und nicht binäre Menschen exkludieren würde. Das sehen nicht alle pauschal so.6) Dennoch ist häufig zu lesen, wie trans* verwendet wird, um trans Frauen zum Schweigen zu bringen.
Als die transgeniale f_antifa darüber schrieb, das Sternchen aus diesen Gründen nicht mehr zu verwenden7), wurde das unter anderem mit der Ähnlichkeit zum Sternchen nach „Frauen*“ argumentiert. Das wurde von anderen kritisiert, da beide Formen unterschiedliche Entstehungsgeschichten hätten, auch aktuell unterschiedlich verwendet würden und auch die Ablehnung des Begriffs Frauen* zu undifferenziert sei, da Frauen* auch als Selbstbezeichnung oft genderqueerer/nichtbinärer und Frau*-Sein nahestehenden Menschen Verwendung findet. Der Begriff ist in Verruf geraten, da er oft in transfeindlichen und besonders transmisogynen Fremdzuschreibungen verwendet wird, etwa als Ersatz für „Menschen, die menstruieren“, oder in einem Einladungstext für „Menschen, die wir als Frauen wahrnehmen“8), und ein Äquivalent dazu fehlt bei dem Begriff trans*.
Ein ganz anderes Argument gegen die Verwendung des Asterisks ist, dass Vorleseprogramme ihn jedes mal als „Stern“ oder „Sternchen“ wiedergeben, was einen Text langwierig macht, wenn es oft vorkommt. Siehe text_to_speech.
Durch die strengen Zugangs-Voraussetzungen zu medizinischer und rechtlicher Transition ist das „von anderen als ausreichend trans akzeptiert werden“ aus den Begriffsdiskussionen kaum wegzudenken. Das zeigt sich an den Definitionen, wenn zum Beispiel versucht wird, Trans-Personen anhand ihres Verhältnisses zu ihrem Körper in „transsexuell“ und „transgender“ zu unterteilen. Oftmals wird dabei nicht nur sortiert, sondern auf die Unterscheidung aufbauend die eine Gruppe als ernstzunehmender dargestellt, und der anderen pauschal das Interesse an, in diesem Beispiel körperlichen Veränderungen, abgesprochen und so jeder Wunsch danach in Zweifel gezogen.
Ein dem entgegenlaufender Ansatz ist der der Selbstdefinition und, in diesem Bereich eng damit zusammenhängend, der körperlichen Selbstbestimmung. Demnach ist es nicht möglich, von außen festzustellen wer „wirklich“ trans ist, oder welches Geschlecht jemand „wirklich“ hat.
Eine Aussage einer Person über ihr Geschlecht und damit zusammenhängende Wünsche soll, muss und darf demnach nicht in Frage gezogen werden. Dies folgt aus einer Betrachtung der gesellschaftlichen Machtverhältnisse, da es einerseits keine gesamtgesellschaftlichen Vorteile bringt, trans zu sein, sondern höchstens Nachteile, und andererseits wenn Geschlecht erst „bewiesen“ werden muss die negativen Auswirkungen auf das Leben der meisten trans Personen schlimmer sind, als die Folgen davon, wenn jemand behauptet trans zu sein, das aber gar nicht ernst meint.
So wird auch dafür eingetreten, dass Menschen alle mit Geschlecht zusammenhängenden Körpermodifikationen, die sie möchten, unkompliziert und mit aller Unterstützung, die sie sich wünschen, erhalten können. Der Fokus liegt hier auf Bedürfnissen, nicht auf Gruppenzugehörigkeit.
Auch der Definition des Begriffes trans an sich wird dadurch weniger Gewicht beigemessen, da es immer Menschen gibt, die darunter fallen, sich selbst aber nicht so bezeichnen möchten, und Menschen, deren Erfahrungen und Bedürfnisse nahe an denen vieler trans-Personen sind, obwohl sie sich mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht identifizieren.