Outen kann eins sich für viele Eigenschaften, zum Beispiel für die sexuelle oder romantische Orientierung, eine Präferenz für BDSM oder binäre Transidentität. Hier geht es nur um das Outing als nicht binäre Person.
Outing oder coming out ist ein aus dem Englischen übernommener Begriff der Schwulen- und Lesbenbewegung, der sich zu Beginn der 1990er Jahre auch in der deutschen Sprache durchsetzte.1)
Als Outing vor sich selbst wird die Selbsterkenntnis der nicht binären Identität bezeichnet. Häufig geht das mit dem Reflektieren von früheren Erlebnissen einher. Möglicherweise führt die Selbsterkenntnis auch zu inneren Konflikten. Manchmal wird dieser Vorgang als „coming in“ bezeichnet.
Als Outing vor anderen wird bezeichnet, wenn eine Person ihre nicht binäre Identität vor anderen preisgibt oder andere es in ihrem Auftrag tun. Häufig geht damit die Bitte um bestimmte Pronomen einher oder um die Nutzung eines anderen Namens.
Häufig beginnen Outings vor anderen bei Menschen, die dir entweder sehr nah stehen oder bei denen du dir sicher bist, nicht auf Unverständnis zu stoßen. Diese Menschen können dich möglicherweise bei deinem Outing unterstützen oder dir helfen, auf andere Weise besser mit der nicht binären Identität klarzukommen.
Vielleicht möchtest du dich in bestimmten Kreisen outen, aber in anderen auf keinen Fall. Das ist natürlich in Ordnung, nur solltest du auf Überschneidungen der Kreise achten und mit den betreffenden Menschen darüber reden. Wenn du verschiedene Namen verwendest, zum Beispiel, musst du auf die Signatur deiner Mails achten, vielleicht auch auf die Mailadressen, und deine Antwort auf die Frage nach deinem Namen.
Es kann mitunter anstrengend sein, sich vor vielen Bekannten zu outen. Dabei können Freund_innen helfen, an die die Aufgabe delegiert wird. Dabei können auch Rundmails, -nachrichten oder soziale Netzwerke helfen. Eine andere Möglichkeit wäre, eine Gender Reveal Party (Geschlechtsoffenbarungsparty) zu veranstalten. Das ist in den USA für noch nicht geborene Kinder üblich. Wenn man zur Schule geht oder studiert, kann eine Email an Lehrer, Leiter, Tutoren und/ oder Professorenhilfreich sein. In der Email sollte stehen, wie gän genannt werden möchte, wie gän angemeldet ist und als was man ist, z.B. Nonbinary, Agender, Trans. Dazu kann gän noch ggf. schreiben, welche Pronomen man bevorzugt, wie man sich fühlt, warum das Thema für einen wichtig ist und Links, wo gän sich über das Thema informieren kann, da viele nicht viel dazu wissen.
Als Zwangsouting wird bezeichnet, wenn eine Person ohne Einverständnis geoutet wird, d. h. ihre nicht binäre Identität erwähnt wird, ohne dass sie damit einverstanden ist. Darunter kann auch schon fallen, wenn präferierte Pronomen oder Namen ohne Einverständnis weitergegeben werden. Das ist niemals in Ordnung! Wir haben das Recht darauf, nicht geoutet zu werden.
Natürlich kommt es hier auf den Kontext und die Person an, die das getan hat.