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körper

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Nichtbinäre Menschen haben verschiedenste Körper, verschiedenste Gefühle ihren Körpern gegenüber und verschiedenste Wünsche an Aussehen und Funktion ihres Körpers.

Körpergefühle

Wie alle anderen Menschen auch, könenn nichtbinäre Personen jeden einzelnen Teil oder Aspekt ihres Körpers neutral, positiv oder negativ finden. Das kann eng mit dem Geschlechtsempfinden zusammenhängen, oder mit Diskriminierungsformen wie Ableismus, Rassismus, Fettfeindlichkeit oder Sexismus, oft ist auch mehreres untrennbar verknüpft.

Ein Wort, das oft für das Unwohlsein oder Falsch-Finden von mit Geschlecht assoziierten Aspekten des Körpers verwendet wird (von schwach und ignorierbar bis stark und einschränkend) ist körperliche Dysphorie. Geschlechtsdysphorie ist allerdings ein medizinischer Begriff, deswegen verwenden ihn manche Leute bewusst nicht, auch wenn sie entsprechende Gefühle erleben.1)

Nichtbinäre Menschen fühlen sich individuell mit ganz unterschiedlichen Körperattributen wohl. Manche mit denen, den sie schon haben, manche, wenn sie einige Aspekte davon ändern, manche mit gar keinen so richtig. Für manche Wünsche, die zwar nicht nur, aber auch nichtbinäre Menschen haben, gibt es eigene Wörter.

Wörter für bestimmte Körpergefühle und Körperwünsche

angenital oder agenital

Angenital, auf Deutsch auch agenital, beschreibt, dass man lieber keine Genitalien hätte2), also eine Intimfiguration, an der nichts als Geschlechtsorgan gesehen wird. Diesem Wunsch chirurgisch näherzukommen, wird als „nullification“3), „genital nullification“4)) oder „sex nullification surgery“ bezeichnet.

Einige angenitale Menschen wollen auch sonst keine Körpermerkmale, die mit Geschlecht in Verbindung gebracht werden, wie etwa Bart oder Brüste. Diese Verwendung hat Ähnlichkeiten zu einer von mehreren Bedeutungen des Begriffs neutrois.

xenogenital

Xenogenital bedeutet, sich wohler zu fühlen, wenn man sich vorstellt, eine nicht-menschliche oder außerirdische Intimfiguration zu haben, zum Beispiel Tentakeln.5)

Körperkonzepte

Xenogenital und angenital sind Begriffe, die sich nur auf das eigene Erleben beziehen und nichts darüber aussagen, wie man die Verbindung von Körper und Geschlecht generell sieht und und was man von der Idee eines „biologischen Geschlechts“ hält. Es gibt aber auch Begriffe für Körpergefühle, die sich auf ein ganz bestimmtes politisches Verständnis von Geschlecht und Körpern beziehen.

Enbysex

„Sex“ ist das englische Wort für „biologisches Geschlecht“. In der Enbysex-Theorie wird anerkannt, dass biologisches Geschlecht keine naturgegebene Unterscheidung ist, sondern die Zuschreibung der gesellschaftlichen Kategorien „männlich“ und „weiblich“ auf Körper, Körperteile und Körperfunktionen6).

Statt Körperwünsche und Körpergefühle von Geschlecht losgelöst zu betrachten, wird allerdings das Konzept einer „sex identity“ eingeführt, also einer Identifikation mit gesellschaftlichen Vorstellungen von Körpergeschlecht, oder in Relation dazu. Dazu gehören nicht nur Wünsche, eine bestimmte Art von Körper zu haben, sondern etwa auch auch, mit welchen Begriffen man die Aspekte des eigenen Körpers, die mit Geschlecht in Verbindung gebracht werden, am liebsten bezeichnet, oder welche Sicht auf den eigenen Körper sich gut anfühlt.7)

Enbysex ist ein Überbegriff dafür, weder die Formen und Begriffe, die man mit einem „männlichen Körper“ verbindet, noch die, die man mit einem „weiblichen Körper“ verbindet für das eigene Körpergefühl ganz passend oder wünschenswert zu finden. Enbysex bezieht sich immer darauf, wie man den eigenen Körper sieht. Intergeschlechtliche Menschen sind also nicht unbedingt enbysex, sondern nur, falls sie sich selbst so sehen.8)

Spezifische [[http://fyeahenbysex.tumblr.com/enbysex_identities|Enbysex-Identitäten]]

asex

Man identifiziert sich mit gar keiner Vorstellung von vergeschlechtlichten Körpern, also weder von weiblichen oder männlichen, noch von irgendwelchen anderen. Oder: Man hat ein Bild des eigenen Körpers, das keinerlei als männlich oder als weiblich gesehene Elemente beinhaltet.

multisex

Das Bild des eigenen Körpers setzt sich aus Elementen zwei oder mehr „körperlichen Geschlechtern“ zusammen.

sex flux

Mit welcher Vorstellung einer Körper-Geschlechts-Kategorie man sich identifiziert, verändert sich immer wieder, zum Beispiel abhängig von der Situation oder dem aktuellen Geschlecht.

demifemale / demimale

Man identifiziert sich teilweise damit, wie sich die Gesellschaft einen weiblichen oder einen männlichen Körper vorstellt, aber nicht komplett.

Siehe Auch

Quellen

<references />

körper.1472059643.txt.gz · Zuletzt geändert: 2016/08/24 19:27 von speakfriend